Unser Blickwinkel
Der Blickwinkel von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen steht für uns als Selbsthilfeorganisation im Mittelpunkt. Diese Perspektive versuchen wir in unserem gesamten Tun und allen unseren Angeboten beizubehalten.
Menschen mit Demenz haben das Recht
- auf Freiheit der Person, auf Selbstbestimmung, auf die Verwirklichungen ihrer Vorlieben und Bedürfnisse und darauf so zu sein, wie sie sind.
- auf Gleichstellung in allen bürgerlichen Rechten, auf soziale Teilhabe ohne Ausgrenzung und mit Zugang zu gesellschaftlichen Angeboten, auf Unversehrtheit, auf Schutz vor Gewalt und auf fachgerechte medizinische Behandlung und Rehabilitation.
Angehörige haben das Recht, in ihrer Situation nicht allein gelassen zu werden.
- Sie wünschen sich Begleiter, die sie unterstützen, die Veränderungen in Zusammenhang mit der Erkrankung zu verstehen und annehmen zu können.
- Sie benötigen Wissen und Kompetenzen, um mit den erkrankten Angehörigen und mit alltäglichen Situationen umgehen zu lernen.
- Sie brauchen Informationen über bestehende praktische Hilfen.
Das Leben mit der Erkrankung aus dem Blickwinkel von Menschen mit Demenz und deren Wünsche an ihr Umfeld
- „Ich denke so oft, dass die Menschen für uns sprechen oder einfach unterstellen, was wir wollen.“
- „Ich wünsche mir, dass andere mit mir reden und mir zuhören. Ich möchte, dass sie mir Fragen stellen, auch wenn ich nicht alle Antworten weiß.“
- „Ich will so behandelt werden, als ob ich das gleiche Potenzial besitze wie Du, nur dass es eben schwieriger für mich ist, es umzusetzen“
- „Ich bin nicht unfähig und ich will nicht so behandelt werden, als ob man mir nicht zutrauen könnte, bestimmte Dinge zu tun. Ich sehe das als einen Balanceakt, der kontinuierlich geleistet werden muss.“
- „Ich bin Sylvia. Ich war Sylvia, bevor man bei mir eine Demenz festgestellt hat und auch nachdem man mir die Diagnose mitgeteilt hat, bin ich immer noch Sylvia. Ich bin immer noch dieselbe Person – also behandelt mich entsprechend. Redet mit mir wie sonst auch. Bezieht mich ins Gespräch ein, so, wie ihr es vorher auch getan hättet.“
- „Schließt uns nicht durch Eure Freundlichkeit und Herzensgüte aus der Entscheidungsfindung aus! Immerhin gilt der Satz: „Benutze es, sonst verlierst Du es!“ Wenn du jemandem etwas wegnimmst, wird er oder sie es niemals zurückbekommen.“
Quelle: Demenz Support Stuttgart, Stimmig, Menschen mit Demenz bringen sich ein, 28. und 29.01.2010 in Stuttgart, Wünsche an die Mitbürger, URL: http://www.demenz-support.de/stimmig?cmd=forderungen (Stand: 11.08.2017)
DVDs und Bücher zur Veranstaltung „Stimmig! Menschen mit Demenz bringen sich ein“ erhalten Sie unter der fogenden Adresse:
http://www.demenz-support.de/stimmig?cmd=dvd
Empfehlungen für Frühbetroffene:
Wir haben für Sie eine Liste mit Empfehlungen zusammengestellt.
Impulse für Frühbetroffene
Angebote des Landesverbandes zur Verbesserung der gesellschaftlichen Teilhabe:
- Vernetzende Beratung am Telefon. Sie erreichen uns unter Tel: 0911/44 66 784
- Bayernweites Modellprojekt „Sport und Bewegung trotz(t) Demenz“ für Regionale Sport- und Bewegungsangebote
- Bayernweites Modellprojekt „Demenz in der Kommune“
Das Leben mit der Erkrankung aus dem Blickwinkel von Angehörigen
- „Du kannst dich sowieso auf nichts einstellen … jeder Tag ist anders als der vorherige“ (Unbescheid 2009, S. 79)
- „Zu beobachten, dass die Gefühle helfen, wenn der Verstand versagt, beeindruckt mich bis heute. Das lässt mich meine eigenen Gefühle ebenfalls stärker spüren, die im Umgang mit ihm da sind.“ (Unbescheid 2009, S. 11)
Quelle: Margot Unbescheid: Alzheimer Das Erste-Hilfe-Buch, Aus Margot Unbescheid “Alzheimer-Das erste Hilfebuch“, 1. Auflage, 2009, Gütesloher Verlagshaus - „So wie ich sehr viele Dinge durch meine wunderbare Frau lernen durfte“
Quelle: Demenz Support Stuttart, KuKuk-TV, aus „Ich bin doch nicht besoffen!“ Mit Sabina und Peter Hohner im Gespräch, veröffentlicht am 21.06.2017, URL: www.kukuk-tv.de, abgerufen am 24.08.2017 - „Ich möchte helfen, sehe wie er sich abmüht und muss mich doch zurücknehmen, Geduld aufbringen, warten und doch bereitsein einzuspringen. Das ist manchmal das Schwierigste.“
- „Und dann gibt es die schönen Momente, wenn er mir, wie immer, früh den Kaffee ans Bett bringt oder mich in den Arm nimmt“
Quelle: Stimmen von Angehörigen aus unserer beruflichen Praxis
Empfehlungen für Angehörige:
Wir haben für Sie eine Liste mit Empfehlungen zusammengestellt.
Demenz: Empfehlungen für Familienangehörige
Angebote des Landesverbandes für pflegende Angehörige:
- Vernetzende Beratung am Telefon. Sie erreichen uns unter Tel: 0911/44 66 784
- Angehörigenschulung „Hilfe beim Helfen“
Wichtig: der Landesverband schult nur Gruppen. Nehmen Sie bitte bei Interesse Kontakt zu Ihrem ambulanten Dienst vor Ort auf und fragen Sie nach, ob eine Schulung in deren Räumen angeboten werden kann. Die Angehörigenschulungen können wir in Kooperation mit den Krankenkassen BARMER und KKH kostenlos anbieten. An dieser Stelle geht unser Dank an die mit uns kooperierenden Krankenkassen! - Durchführung bayernweiter Informationsveranstaltungen für pflegende Angehörige in Kooperation mit regionalen Alzheimer Gesellschaften. Finanziert über die Selbsthilfe Projektförderung der Krankenkassen. Auch hier möchten wir uns herzlich für die erhaltene Unterstützung bedanken!