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Krankheitsverlauf

Der individuelle Krankheitsverlauf und die auftretende Symptomatik hängen von verschiedenen Faktoren ab:

  • Art und Fortschritt der Erkrankung: in welchen Hirnregionen finden Veränderungen statt? Wie schnell schreitet die Veränderung voran?
    Zwischen Ausmaß der Schädigungen im Gehirn und der Stärke der Symptome besteht kein enger Zusammenhang: viele Menschen zeigen trotz Schädigungen des Gehirns lange Zeit keine oder nur leichte Symptome.
  • Individualität der betroffenen Personen: der Verlauf der Erkrankung kann von den vorhandenen Bewältigungsmöglichkeiten der einzelnen Person, dem Trainingszustand des Gehirns, der Lebensgeschichte und den jeweiligen Bedürfnissen (körperlich und seelisch) beeinflusst werden.
  • Umfeld, in dem die Menschen leben: ein unterstützendes und förderndes, den Menschen mit seinen Veränderungen annehmendes Umfeld, soziale Teilhabe und Kontakte können den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen. Überforderung (zu viel Reize, zu viel Hektik, Schnelligkeit und Krisen z. B. Verlust von Bezugspersonen, Krankheiten und Krankenhausaufenthalte) können die Symptome verstärken.
  • Medikamente: bestimmte Medikamente können die Hirnleistungen negativ beeinflussen und Nebenwirkungen hervorrufen (Unruhezustände, Halluzinationen, Tag-Nachtrythmusstörungen, Ängste und Aggressionen).

Das heißt, dass es den typischen Krankheitsverlauf und den typischen Menschen mit Demenz nicht gibt.

Für die Alzheimer Erkrankung besteht eine Einteilung in Schweregrade. Die Übergänge zwischen den einzelnen Phasen sind fließend.

Leichte Kognitive Beeinträchtigung

Der neurodegenerative Prozess beginnt viele Jahre vor dem Auftreten der ersten Symptome. An deren Beginn stehen in den meisten Fällen leichtgradige, aber messbare Einschränkungen kognitiver Fähigkeiten, die sich noch nicht nachteilig auf die Bewältigung von Alltagsaufgaben auswirken. Meist ist das Kurzzeitgedächtnis betroffen. Diesen Zustand bezeichnet man als Leichte Kognitive Beeinträchtigung, im Englischen als Mild Cognitive Impairment (MCI). Innerhalb von 5 Jahren entwickelt die Hälfte der Betroffenen eine Demenz. Für die Abgrenzung ist eine genaue Diagnostik erforderlich.

Quelle: Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz, Berlin, in Broschüre Demenz. Das Wichtigste S. 20, 2. Auflage 2016


Leichtgradige Demenz

Die Schwelle zur Demenz ist durch das Auftreten von Beeinträchtigungen bei alltäglichen Tätigkeiten gekennzeichnet. Im Stadium der leichtgradigen Demenz stehen in der Regel Gedächtnisstörungen im Vordergrund. Betroffene haben häufig Wortfindungsstörungen, sind in ihrer Auffassungsgabe sowie beim Planen und Problemlösen eingeschränkt und können sich zeitlich und räumlich nicht mehr sicher orientieren. Sie sind aber in der Lage, gewohnte Alltagstätigkeiten mit gelegentlicher Hilfestellung auszuüben. Geschäftsfähigkeit und Testierfähigkeit sind in der Regel nicht beeinträchtigt. Auch die Fahrtauglichkeit kann erhalten sein. Bei anspruchsvollen Aufgaben wie Organisieren des Haushalts, Führen des Bankkontos oder Durchführung von Reisen brauchen die Betroffenen Unterstützung. Berufliche Tätigkeiten können sie meist nicht mehr ausüben. Sie nehmen das Nachlassen ihrer Leistungsfähigkeit wahr, wenn auch meist nicht in vollem Umfang. Depressive Verstimmungen, verminderte Aktivität und Rückzug sind häufige Reaktionen.

Quelle: Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz, Berlin, in Broschüre Demenz. Das Wichtigste S. 20, 2. Auflage 2016

Mittelschwere Demenz

Im Stadium der mittelschweren Demenz sind die kognitiven Störungen so stark ausgeprägt, dass die Betroffenen auch bei einfachen Verrichtungen des täglichen Lebens Hilfe benötigen. Das Altgedächtnis verblasst, die zeitliche und örtliche Orientierungsfähigkeit geht verloren, die sprachliche Verständigung wird zum Problem. Eine selbstständige Lebensführung ist nicht mehr möglich. Spätestens zu diesem Zeitpunkt sind die Betroffenen nicht mehr in der Lage, selbst Auto zu fahren. Zusätzlich treten ausgeprägte Verhaltensänderungen auf, vor allem Antriebslosigkeit, Unruhe und Reizbarkeit, aber auch Aggressivität. Seltener sind Störungen des Wirklichkeitsbezugs wie wahnhafte Befürchtungen, Verkennung von Situationen oder Halluzinationen. Auch körperliche Symptome wie Krampfanfälle (Epilepsie) sowie Schwierigkeiten mit der Kontrolle von Blase und Darm (Inkontinenz) können auftreten. Bestimmte Fähigkeiten sind aber nach wie vor erhalten, zum Beispiel werden Lieder, Musik und Gedichte häufig noch gut erinnert. In diesem Stadium kann ein einfühlsamer Umgang mit den Betroffenen sowie die Unterstützung durch Erinnerungstherapie, Musiktherapie oder auch Krankengymnastik dazu beitragen, die Symptome abzumildern und das Wohlbefinden zu verbessern.

Quelle: Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz, Berlin, in Broschüre Demenz. Das Wichtigste S. 21, 2. Auflage 2016

Schwere Demenz

Im Stadium der schweren Demenz sind die Betroffenen vollständig pflegebedürftig und die sprachliche Verständigung gelingt nicht mehr. Sie sind häufig bettlägerig, leiden unter einer Versteifung von Gliedmaßen und unter Ernährungsstörungen. In diesem Stadium sind Betroffene besonders anfällig für Infektionen. Die häufigste Todesursache ist eine Lungenentzündung. Der Krankheitsverlauf ist von Fall zu Fall sehr verschieden und lässt sich nicht vorhersagen.

Quelle: Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz, Berlin, in Broschüre Demenz. Das Wichtigste S. 21, 2. Auflage 2016

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